gute Zeiten - schlechte Zeiten

du sitzt
und guckst
und denkst,
wo sie nun wohl ist,
was sie nun wohl macht,
ob sie nun wohl lacht,

oder traurig ist . . .
wie nahe,
wie weit,
du sitzt
und guckst
und denkst . . .

vorbei

Dirk Römmer, 1988 - in Hochdeutsch übertragen von Peter Kahllund, Rosendahl 2001

Version auf Platt

zurück in den Oktober

Wer sich selber nicht vertut, dem braucht man auch nichts zu verbieten.

Hänsel und Gretel

Hänsel und Gretel, diese beiden kleinen Kinder von dem armen Besenbinder, hatten sich vor langer Zeit mal in einem Wald "verlaufen". Das heißt, sie wurden ausgesetzt, wenn es in den schlechten Zeiten mal rein garnichts mehr für Groß und Klein zu beißen gab. Auch die Kirche kam mal in so einer schlechten Zeit kurz nach 1200 auf die Idee, Kinder auf einen Kreuzzug von Deutschland und Frankreich den Rhein hinauf, in Schnee und Eis über die Alpen nach Palästina zu schicken, um Jerusalem zu "retten"!? Das war lange, bevor Kolumbus mit den goldenen Kartoffeln von seiner großen Seereise zurückkam. Aber Hänsel und Gretel waren ja nicht dumm, damit sie wieder herausfinden konnten aus dem dunklen Wald, legten sie eine Spur: aus weißen Kieselsteinen, die sie sich heimlich mitgenommen hatten.

Heute legen Hänsel Lehmann und Gretel Schmidt, diese beiden Kinder von der reichen Wegwerfgesellschaft, eine andere "Spur".

Der Mai ist gekommen, die Menschen schlagen aus.

Das erste Grün kommt, und die ersten Wandersleute kommen auch. Sie lassen uns allerhand Gastgeschenke da - - leere Flaschen, Blechdosen, Plastikbeutel, Eisbecher un Fastfoodkram. Zu dem Wohlstandsdreck kommt noch der technische Abfall - - verdorbene Batterien, ausgediente Lampen, rostige Fahrräder und entlaufende Autoradkappen.

Der Wald oder der Kurpark wurde fein geputzt. Das Beste davon hat die Natur selber gemacht. Aber, einige Leute halten den Kurpark nicht für einen Maipark, sondern eher für einen Müllpark, aber ihr eigener Hausgarten sieht pikobello aus!?

EXTRAPLATT von Günther Petersen, 1990 - in Hochdeutsch übertragen von Peter Kahllund 2006

PS. Nun, wo sie in Berlin wieder Angst haben, den guten Zeiten hinterher zu schauen, da könnte man ja denken, daß nun mal so ein paar Rentnertrupps auf den Weg nach Jerusalem geschickt werden ?! Doch die Reformer sind ja nicht dumm, nach drei Nullrunden nun die 0,5 Prozent-Nullrunde, so geht es wohl auch den kleinen Renten genauso an den Kragen. Und bei dem einfachen Gießkannenprinzip kackt der Teufel so noch auf die größten Haufen und auch die Mehrwertsteuer wurde ja weitsichtig gleich auf 3 Prozent höher gesetzt, daß die Inflation auch mit Sicherheit greift.

Nun könnte man ja meinen, daß so eine 0,5 Prozenttaktik auch für den öffentlichen Dienst und die Diäten eine gute Hilfe wären, den schlechten Haushalt zu sanieren. Oder wie wäre es mit 50 Prozent Ausgliederung in Servicefirmen a la Telekom ? Noch effektiver wäre doch auch für den öffentlichen Dienst eine Gehaltsbeteiligung an den Verschuldungshaushalt zu koppeln, so wie das in der freien Marktwirtschaft geplant ist !?