Woher stammt Sankt Nikolaus ?

Ob es sich bei St. Nikolaus um den heiligen Bischof von Myra handelt, der im 4. Jahrhundert n. Chr. in Kleinasien lebte, oder um den Abt Nikolaus von Sion, den frommen Bischof von Pinora, der 546 n. Chr. starb, das ist bis heute nie ganz geklärt worden. Wahrscheinlich vermengte die Überlieferung die beiden Gestalten zu einer ! Als heiliger Gabenbringer trat St. Nikolaus zuerst in den romanischen Ländern in Erscheinung, seit dem Mittelalter dann auch in Deutschland.

Die Legende erzählt, daß St. Nikolaus von Myra drei Töchter eines verarmten Sultan für deren Hochzeit ausgestattet habe, was ihn für alle Zeiten zum Gabenbringer und Wohltäter auszeichnete. - - Und Hochzeit in Anatolien, das bedeutet was !

Wesentlich grausamer hört sich die Überlieferung einer Nikolaus-Legende aus dem Frankreich des 11. Jahrhunderts an: Dort sollen drei Wanderburschen bei einem Metzger eingekehrt sein, der sie alle drei erschlug und einpökelte. Da kam St. Nikolaus des Weges und erweckte die drei Burschen durch seinen Segen wieder zum Leben. Dieses Wunder machte den Heiligen zum Schutzpathron der Jugend und der Schulkinder. Aber auch die Kaufleute, Bäcker und Schiffer nehmen St. Nikolaus für sich als Schutzheiligen in Anspruch.

Bis etwa 1800 war allein "St. Nikolaus" der Gabenbringer, bis er vom "Christkind" und später vom "Weihnachtsmann" Hilfe bekam. In Holland ist "Sinterklaas" immer noch die Hauptfigur der Weihnachtszeit. Er kommt mit dem Schiff aus Spanien, geht in Amsterdam an Land und verteilt dann seine mitgebrachten Gaben. Der amerikanische "Santa Claus" hingegen wohnt oben am Nordpol und kommt im Rentierschlitten angereist. Deutsche Siedler gründeten 1852 im Staat Indiana das Dorf "Santa Claus", in dem es sogar eine Schule für Weihnachtsmänner gibt.
   
Seine äußere Erscheinung verdankt der "Weihnachtsmann" dem Maler "Moritz von Schwind" (1804 bis 1871), der ca. 1854 für den "Münchener Bilderbogen" einen "Herr Winter" zeichnete, der dann später als "Weihnachtsmann" seine Reise um die Welt antrat. In Amerika wurde daraus der große Moneymaker "Santa Claas", in Frankreich füllt "Pére Noél" die blanken Schuhe der artigen Kinder, in England warten die Kinder in der Christnacht auf "Father Christmas", der all´ die heilen Strümpfe füllt, die am Kamin aufgehängt werden. In der Schweiz brachte bereits 1775 der "Samichlaus" den ersten Lichterbaum in die Stuben, wie bezeugt ist. Der "Jultomten" bringt in Schweden die Geschenke, in Finnland hingegen trägt der alte, bärtige Mann den hübschen Namen "Joulupukki", der ja auch hier bei den Friesen nicht unbekannt ist.

Der gute "Weihnachtsmann", der heute in Island die Gaben bringt, der blickt auf eine etwas unrühmliche Vergangenheit zurück: Er ist wohl - - inzwischen gezähmt und manierlich geworden - - einer von den dreizehn "Weihnachtskerlen", die früher dreizehn Tage vor Weihnachten auftauchten, und dann allerhand Schabernack trieben: Lebensmittel stahlen und Kinder erschreckten, was bei uns hier noch gut vom Rummelpott her bekannt ist und da heißt das wieder: "Wenn das Schiff von Holland kommt, dann gibt das guten Wind !"

Peter Kahllund, "Alte Schmiede" Schwesing-Bahnhof, 1999 / 2002

PS. Nach meiner Meinung ist der "St. Nikolaus" aber ein Relikt aus noch älterer Vorzeit, aus der alten vorchristlichen Zeit. Damals, wie es auch schon in der Bibel steht, haben die "Seevölker" auch Ägypten aufgesucht. Und als Reste von ihnen, besonders paar Kluge, mit ihr Spezialwissen über Handwerk und Handel die überreichen Inselstaten der Phönizier gegründet haben, da war es wohl schon Tradition; zu den heiligen Festen mit ihren fixen Schiffen voll wunderbarer Sachen, die alte Heimat an Atlantik und Nordsee zu besuchen. Und besonders wohl zu den heiligen Weihenachten, "den Zwölften", zwischen Altjahr und Neujahr. Der alte "St. Nikolaus" kann so auch getrost "Neuklaus" genannt werden, der all´ die feinen Sachen aus der Fremde für das neue Jahr mitbrachte. Auch bei Asterix seiner "Tour för nix" kann man davon lesen und auch schon der alte Homer hat in seiner "Odyssee" davon berichtet. Viele feine Sachen sind so hier bei uns an der Küste hängen geblieben: Die gute Viehwirtschaft, die gesunde Buchweizengrütze, die alten Hünengräber, die heiligen Runen, die tollen Wikinger und wohl auch das malle Platt ? !

Grüße von Janosch !

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PS: Aber wer ist nun dieser begnadete Künstler JANOSCH ?
Da ist die Sache schon was leichter,
schauen Sie mal die Biographie und mehr unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Janosch